Kathmandu   

18. Mai 2011, Kathmandu

Wir stehen um 5.30 Uhr auf, holen German Bakery im Boomerang Cafe und frühstücken zusammen mit Hari und Sushil im Garten vom [ABC-Hotel]. Dann verabschieden wir uns von den Beiden, mit [Katas] und leicht feuchten Augen, und fahren mit dem Taxi zu Greenline. Pünktlich um 8.00 Uhr verlassen wir Pokhara.

 

Gegen 11.30 machen wir Mittagspause im [Riverside Spring Resort]. Ein idealer Platz zum Rasten, liegt auf halber Strecke zwischen Pokhara und Kathmandu. Hier machten wir auch 2002 Pause. Es gibt wieder leckeres Essen vom Büffet und zum Abschluss gönnen wir uns noch ein nepalesisches Eis aus der Truhe. An der Decke hängen mit Wasser gefüllte durchsichtige Plastiktüten; angeblich soll diese einfache Maßnahme Mücken und Miskitos abschrecken.

 

Nach einer ausgiebigen Rast fahren wir weiter in unserem klimatisierten Bus in Richtung Kathmandu. Noch 100km bis zur Hauptstadt. Die Fahrt ist natürlich wieder nervenaufreibend, aber wir kennen es ja schon von der Hinfahrt. Jedes Jahr gibt es in Nepal ca. 4.000 Verkehrstode, das sind 376-mal mehr tödliche Verkehrsunfälle als in Deutschland (im Verhältnis zur Anzahl der Fahrzeuge).

Die Fahrt ist anstrengend und unterwegs sehen wir öfters Lastwagen mit Pannen, was unwillkürlich zu einem ordentlichen Stau führt. Steineklopfer, wie 2002, sind zum Glück selten geworden, die meiste Dreckarbeit verrichten jetzt wohl Maschinen.

 

An Kathmandu's Stadtgrenze hält der Bus kurz an, der Beifahrer steigt aus und bezahlt offensichtlich an einer Mautstelle Gebühren. Mit nur einer Stunde Pause (3xRast) erreichen wir um 15.30 Uhr den Greenline Busbahnhof in Thamel. Als ich meinen Koffer aus dem Kofferraum hole sehe ich, dass er total mit Rostflecken eingesifft ist, keine Ahnung woher.

Wir schnappen unser Gepäck und laufen die kurze Strecke (15 Minuten) zum [Tibet Guest House] zu Fuß.

 

Wir bekommen eine Luxussuite zum Preis für einen Standard Room. Wir richten uns häuslich ein und gehen gleich shoppen. Wir kaufen Tiger Balm, Marmelade und Reinhard schaut sich nach Wanderjacken um. Für heute Abend hat uns Sushil Karten für [UTSAV], authentic Nepali Restaurant, reservieren lassen. Hier soll man für ca. 20$ sehr gut Essen, inklusive Folkloreunterhaltung, Beginn 19.00 Uhr. Das Restaurant befindet sich gleich nach dem ehemaligen Royal Palace. Wir laufen von unserem Hotel aus in ca. 20 Minuten hin.

 

Das Essen, ein mehrgängiges Dal-Bhat-Menü ist prima (main dish 2600NR, plus 2 Bier und 1 Wasser = 3400NR), dagegen enttäuscht mich etwas die Folklore, aber es ist trotzdem ein netter, kurzweiliger Abend. Reisschnaps bis zum Abwinken; [UTSAV] ist empfehlenswert!! Als wir gegen 21.00 Uhr zum Hotel zurück laufen wollen, regnet es in Strömen und wir müssen notgedrungen ein Taxi nehmen.

 

 

 

19. Mai 2011, Kathmandu

Wir wollen in der [Weizen Bakery] Bretzeln frühstücken, aber sie sind noch nicht fertig, denn in Kathmandu backen sie leider zuerst die süßen Teilchen.

 

Heute fahren wir mit dem Taxi nach [Pashupatinath]. Für das Taxi bezahlen wir 1000NR und der Eintritt kostet 500NR.

Pashupatinath, am Fluss Bagmati gelegen, ist Nepals wichtigstes hinduistisches Heiligtum und Zielort zahlloser Pilger und Sadhus. Hier wird Shiva als Gott des Lebens (= pashu pati) verehrt. Man trifft hier jede Menge dieser Asketen die sich wie ihr Vorbild Shiva ihre langen Haare zu einem Berg auf dem Kopf auftürmen und zur Vertiefung ihrer Meditation Marihuana und Haschisch rauchen. Das große Gelände von Pashupatinath ist nur zum Teil für Touristen zugänglich. Den Tempelhof, den Pashupatinatha -Tempel und die Arya Ghats dürfen nur Hindus betreten.


Die trübe Brühe des Flusses Bagmati gilt als heilig. Steinerne Podeste – Ghats – säumen das Ufer, von ihnen steigt fast unaufhörlich Rauch empor, Tag und Nacht. Denn hier brennen die Feuer der Toten. Für Hindus gilt es als höchstes religiöses Verdienst, sich hier nach dem Tod verbrennen zu lassen.

Wir beobachten das Treiben am Bagmati ca. eine Stunde lang. Beim Anblick der brennenden Scheiterhaufen und beim Fotografieren habe ich ein ungutes Gefühl und komme mir fast wie ein Spanner vor, auf der Suche nach dem ganz besonderen Kick, nach dem wohligen Gruselgefühl beim Blick ins Angesicht des Todes, eine zweifelhafte Sehenswürdigkeit! Zartbesaitete sollten lieber darauf verzichten.

Als fast alle Ghats brennen und der Rauch beißend wird verlassen wir den bedrückende Ort und fahren nachdenklich und aufgewühlt in unserem wartenden Taxi wieder zurück zum Hotel. Dort treffen wir den netten, schmächtigen Hotelboy (in seiner braunen Tracht mit Käppi) von 2002. Er erinnert sich auch an uns und es gibt ein Big Hallo.

 

Ich schreibe einige E-Mails im Hotel, dabei bemerke ich, dass unter den PCs dicke Batterien stehen. Falls der Strom ausfällt, was häufig der Fall ist, schmieren durch die Batterien die PCs nicht ab und die angefangenen Emails gehen nicht verloren.

Nachmittags erledigen wir unsere letzten Einkäufe. Reinhard legt sich eine Wanderjacke zu, ich bestelle mir für 400NR ein T-Shirt mit Mustang-Trekking 2011-Aufschrift. Abends gönnen wir uns noch einmal eine super Pizza im [Roadhouse Cafe].

 

 

 

20. Mai 2011, Kathmandu

Heute heißt es endgültig Abschied nehmen von Nepal und Kathmandu. Wir genießen noch einmal das Frühstücksbüffet im Tibet Guest House.

 

Wir wollen heute Morgen den [Garden of Dreams] besuchen. Ich habe die Empfehlung im Lonely Planet Guide gefunden. Der Garten befindet sich nahe des ehemaligen Royal Palace. Von unserem Hotel aus nur ein Katzensprung zum Gehen und deshalb ideal für heute. Um 9.00 Uhr wird geöffnet und der Eintritt kostet 160NR.

Wir haben ein kleines Paradies gefunden: Stille, Entspannung, Bäume, Blumen, Springbrunnen usw. Ein kleines, schnuckeliges Pärkchen, nur durch eine Mauer getrennt vom Stress, Gestank, Lärm, Dreck und Chaos des Verkehrs von Kathmandu. Unglaublich, [Garden of Dreams] eine Oase der Erholung am Rand von Thamel!!!

Wir bleiben 1,5 h und können dieses kleine Wunder noch immer nicht wahrhaben, sind wir wirklich mitten in Kathmandu?

 

Um 11.30 Uhr checken wir aus, lassen aber unser Gepäck noch im [Tibet Guest House] stehen. Wir gehen noch einiges einkaufen, verschleudern unsere restlichen Rupien und ich hole mein Mustang-T-Shirt ab. Gegen 16.30 Uhr bringt uns ein Taxi (500NR) zum Flugplatz. Seit Sommer 2009 werden bei der Ausreise aus Nepal keine Flughafengebühren mehr erhoben, die müssen jetzt die Fluggesellschaften bezahlen.

Das Einchecken verläuft problemlos, trotz Jimbu und tibetischem Tee. Jetzt müssen wir nur noch bis 20.00 Uhr unsere Zeit totschlagen, dann startet hoffentlich unsere Maschine pünktlich nach Frankfurt über Bahrain.

Morgen früh sollen wir planmäßig um 6.40 Uhr in Frankfurt landen.

 

Fazit

 

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