2.000km von Cairns nach Brisbane

Airlie Beach, Hamilton Island, Whitehaven Beach
Townsville-Airlie Beach: 320km

11. Mai, Townsville-Airlie Beach: Endlich ist es nachts wieder etwas kühler und man kann besser schlafen. Wir packen und um 8.30 Uhr verlassen wir unsere Unterkunft an der Rows Bay und suchen die Zufahrt zum [Castle Hill]. Auch jetzt vermissen wir wieder einen guten Stadtplan, so irren wir einige Zeit umher, bis wir endlich die richtigen Straßen (Gregory St. und Stanley St.) finden. Steil und mit reduzierter Geschwindigkeit geht es auf der 1935-1936 erbauten Straße hinauf auf den fast 300m hohen, pinkfarbenen Granitmonolithen. Unterwegs "überholen" wir viele Walker und Jogger, einige kommen uns auch entgegen. Castle Hill scheint ein beliebter "Sportplatz" zu sein. Für "Extremsportler" gibt es noch eine steilere und direktere Variante zum Gipfel, den Goast Track.
Oben angekommen findet man einen gepflegten Parkplatz mit sauberen Toiletten (wie fast überall in Australien) vor, Trinkwasser für die durstigen Sportler und mehrere Aussichtspunkte. Man hat einen freien 360° Grad Rundumblick. Der Scenic-Lookout über die Stadt, die Bucht und auf Magnetic-Island am Horizont ist fantastisch, ebenso der Blick ins Hinterland. Ein Stück von der Küste entfernt erstreckt sich die
[Great Dividing Range].
Während des zweiten Weltkrieges befand sich auf dem Gipfel ein Beobachtungs- und Kommunikationsposten und ab 1942 sogar eine Radarstation. Nach Kriegsende schlug angeblich das U.S. Government vor Castle Hill zu sprengen und mit dem Abraum einen Damm nach Magnetic Island zu bauen. Zum Glück verwarf man diese Schnapsidee! 

Wir sind wieder auf dem Bruce Highway und fahren nach Süden. Unterwegs sehen wir große Zuckerrohrfelder und viele Mangoplantagen. Oft liegen tote Kängurus am Straßenrand. Wir sehen auf unserer Fahrt zurück nach Brisbane mehr tote Beutler als lebende.
Die Gegend am Fuße der Great Dividing Range scheint sehr fruchtbar zu sein. Um 12.00 Uhr sind wir in
[Bowen] und besuchen den herrlichen Queens-Beach (Bild), total einsam und menschenleer. In Europa hätten wir an so einem Traumstand Massentourismus. Wir essen bei Red Rooster eine Kleinigkeit (na, ja) bevor wir gegen 14.00 Uhr aufbrechen. Jetzt ist es nicht mehr weit bis Airlie Beach.
Wir müssen bis ans Ende von
[Airlie Beach] fahren, Richtung Shute-Harbour, ehe wir endlich unsere neue Unterkunft finden. Der [Island Gateway Holiday Park****] (90$) liegt sehr ruhig und versteckt in einem parkähnlichen Gelände und hat seine 4 Sterne zu Recht bekommen. Lediglich das öffentliche Telefon könnte verbessert werden. Wir bekommen an der Rezeption drei Schlüssel ausgehändigt und suchen uns selbständig die schönste Cabin unter Palmen aus. Bevor es dunkel wird gehen wir im nahen, gut sortierten Supermarkt einkaufen (ATM-Maschine gibt es auch), telefonieren, schauen nach unseren Emails und buchen in der Rezeption unseren morgigen Ausflug nach Whitehaven-Beach.
Zu Abend essen wir auf unserer Cabin Terrasse unter Palmen. Heute war wieder ein sonniger warmer Tag, hoffentlich hält das gute Wetter noch bis morgen.

 

12. Mai, Whitsunday Islands: Zum Glück hängt unsere Wäsche nicht mehr im Freien auf der Leine. Heute Nacht regnet und stürmt es ordentlich und die Palmen biegen sich bedrohlich. Nicht ganz ungefährlich wenn man bei so einem Wetter unterwegs ist. Laut Unfallstatistik sterben pro Jahr weltweit viel mehr Menschen durch eine [herabfallende Kokusnuss] (rund 150) als durch Angriffe von Haien (etwa 10).
Um 8.30 Uhr holt uns der Bus ab und bringt uns nach Shute-Harbour. Wir sind nicht die einzigen Teilnehmer vom Island Gateway Holiday Park die heute den Tagesausflug nach 
[Hamilton Island, Whitehaven-Beach]  (94$/Person) gebucht haben. Beide gehören zu den [Whitsunday Islands]. Diese Inselgruppe besteht aus 74 Inseln und ist die bekannteste und beliebteste in Queensland. Die Whitsundays und die Passagen zwischen den einzelnen Inseln sind einmalig schön. Auf 7 Inseln gibt es ein Touristen Resort, die meisten aber sind unbewohnt und bieten Gelegenheit für "zurück zur Natur", zu Strandcamping und Bushwalking. Lediglich 4 Inseln sind komplett Nationalpark.
   
Es regnet als wir um 9.00 Uhr vom Hafen ablegen. Wir kommen mit einem deutschen Ehepaar ins Gespräch die sich auch auf dem Island Gateway Holiday Park einquartiert haben. Das Ehepaar ist mit einem Wohnmobil unterwegs, hat ihre Tochter und deren Mann die auf einer Weltreise sind in Australien besucht und sind nun allein auf der Weiterfahrt von Adelaide nach Cairns. Sie empfehlen uns den Caravan-Park Fraser Lodge in Hervey Bay.
Bereits um 9.30 Uhr sind wir auf
[Hamilton Island]. Das Wetter hat sich gebessert, es ist noch bewölkt, aber es regnet wenigstens nicht mehr. Bis zur Weiterfahrt um 11.45 Uhr mit der Fanta-Sea haben wir noch Zeit Hamilton Island [map] zu erkunden. Am Hafen ist es zwar ähnlich hektisch wie auf Magnetic-Island aber hier findet man sich schneller zurecht. Es gibt auf Hamilton Island "Free Island Shuttle" Busse. Je nach Farbe (grün, blau orange) fahren sie unterschiedliche Strecken. Wie nehmen die orangefarbene Linie und komme so zu einer kostenlosen 30-minutigen Inselrundfahrt. Am sehr gepflegten und mondänen Resort Centre (Stopp 12) unterbrechen wir die Fahrt und legen uns einigen Zeit an den Catseye Beach. Am Stopp 27 (One Tree Hill) hält der Bus kurz an. Von hier aus hat man einen tollen Blick über die Insel und jeder nutzt die Gelegenheit für ein paar Erinnerungsfotos.

Um 11.45 Uhr geht es mit der Fanta-Sea weiter zum angeblich schönsten Strand Australiens, dem
[Whitehaven-Beach]. Es sind überraschend viele Deutsche an Bord. Wir nehmen nicht den direkten Weg sondern machen einen Umweg über das Underwater Observatory. Auf dem Schiff erhalten wir ein mittelmäßiges kaltes Büffet.
Um 13.00 Uhr sind wir am Whitehaven-Beach. Um an den Strand zu gelangen müssen wir in ein kleineres Boot umsteigen, am besten man hat Badesachen an, dann kann am wenigsten passieren. Auf einem anderen Landungsschiff beobachten wir ältere Leute, die bis zum Bauch im Wasser ans Ufer waten müssen!
Whitehaven-Beach (
Bild) ist ein Teil des [Whitsunday Islands National Park]. Der Strand ist die Krönung unter den Stränden Australiens und gilt als einer der schönsten Strände weltweit. Der Sand ist schneeweiß und fein wie Puderzucker, er besteht zu 99 Prozent aus Quarz und knirscht bei jedem Schritt wie Schnee. Whitehaven-Beach ist noch frei von jedem Kommerz, nur mit dem Boot bzw. dem Wasserflugzeug zu erreichen, gut 6 Kilometer lang und absolut traumhaft, aber leider nicht so einsam, denn er wird sehr stark von Tagestouristen frequentiert, die sich aber auf dem weiten Traumstrand verlaufen, trotzdem kommt Robinsonromantik auf. Das Wasser ist glasklar, warm und smooth und sehr einladend. Trotz der Stingergefahr wagen einige Personen den Sprung ins warme Nass. Auch ich kann der Versuchung nicht widerstehen und schwimme einige Züge in Ufernähe. Als ich mich abtrockne fragt mich einer auf deutsch: "Haben sie nicht die zwei Haie ganz in ihrer Nähe gesehen?". Habe ich zum Glück nicht!
Am Whitehaven-Beach ankern nicht nur Schiffe sondern auch Wasserflugzeuge, hier ist ein stetiges  Kommen und Gehen. Das Wetter verschlechtert sich wieder, eine Regenfront zieht auf und wir sind leider gezwungen vorzeitig aufs Boot zurückzugehen. Um 15.45 Uhr  legen wir vom Whitehaven-Beach ab und sind 30 Minuten später zurück auf Hamilton Island. Bereits um 16.40 Uhr geht es weiter nach Shute-Harbour. Es regnet und windet stark und der Seegang ist sehr ungemütlich. Unser Katamaran hüpft förmlich über die Wellen und der Magen krümmt sich jedes Mal zusammen. Zum Glück dauert die Fahrt nur 30 Minuten, aber wir sind froh als wir wieder festen Boden unter den Füßen haben.
Als wir um 17.30 Uhr wieder zurück in unserer Cabin sind scheint die Sonne. Abends essen wir noch eine Ananas, die ist aber so schlecht, dass wir das meiste davon wegwerfen müssen und das in Australien!!
 

13. Mai, Airlie Beach:  Wieder regnet und stürmt es die ganze Nacht, aber es ist die erste Mal seit Cairns, dass ich nachts nicht mehr schwitze.
Heute Morgen regnet es weiter, manchmal sogar Cats and Dogs! Unsere Nachbarn, das junge schweizer Weltenbummlerpärchen,  muss das Frühstück im engen VW-Bus einnehmen. Tisch und Stühle stehen einsam im pouring rain.
Heute wollen wir einen Wasch- und Shoppingtag einlegen. Wir kaufen etwas Waschpulver (1.40$) an der Rezeption. In riesigen Trommel wird die Wäsche innerhalb von einer halben Stunde (3$) nur kalt gewaschen. Trockner stehen auch zur Verfügung (2$),  nur lässt das Ergebnis sehr zu wünschen übrig. Da es immer wieder regnet  müssen wir die leicht feuchte Wäsche zum Trocknen in der Cabin aufhägen.

Um 10.30 Uhr fahren wir zum Shopping mit dem Bus nach
[Airlie Beach]. Immer wieder heftige Regenschauer verderben uns die Lust beim Einkaufen, wenigstens finden wir an der Esplanade mit [Capers at the Beach] ein wirklich gutes Lokal. Obwohl es teilweise stark regnet sitzen wir gemütlich und geschützt im Freien und beobachten die Leute die vor dem Regen fliehen. Einen vollen Regentag in Australien, das hätten wir uns auch nicht träumen lassen.
Auf einem kleinen Markt entdecken wir Bananen zum Schnäppchenpreis von nur 3.50$/kg, hier schlagen wir natürlich sofort zu. Bevor wir wieder um14.30 Uhr zurückfahren kaufen wir in einer Bakery noch süße Stückchen ein, die schmecken uns überhaupt nicht.

Den Rest des Tages verbringen wir im
Island Gateway Holiday Park. Wir buchen vorsorglich eine Cabin in Cape Hillsborough unserem morgigen Ziel vor, telefonieren und schauen nach unseren Emails. Gegen Abend wird das Wetter besser und sogar die Sonne zeigt sich wieder. Zum Glück haben wir schon heute Morgen gewaschen. Vor kurzem ist von Terra Australis ein Reisebus mit einer größeren Gruppe Jugendlicher angekommen und die belagern jetzt in Massen die Laundry. Es gibt auf dem Island Gateway Holiday Park nicht nur Cabins, man kann auch fest installierte Zelte mieten, oder sein eigenes Equipment mitbringen.
Jeden Tag ist gegen 17.00 Uhr zur Freude der Kindern und Erwachsenen ganz in unserer Nähe Lorikeets-Feeding. Das Geschrei der bunten Vögeln die sich in Massen beim ausgelegten Futter versammeln ist nicht zu überhören.

Fazit Airlie Beach: hektischer und lauter Ort, viele ausgeflippte Jugendliche
Fazit Hamilton Island: wesentlich empfehlenswerter als Magnetic-Island
Fazit Whitehaven-Beach: absoluter Traumstrand, 3 Stunden sind aber viel zu kurz!!!

weiter: Cape Hillsborough/Yeppoon/Great Keppel Island

 


zurück