2.000km von Cairns nach Brisbane

Cape Hillsborough
Airlie Beach-Cape Hillsborough: 137km

14. Mai, Airlie Beach-Cape Hillsborough: Heute haben wir nur ein kurzes Stück auf dem Bruce Highway zurückzulegen, deshalb fahren wir erst um 8.45 Uhr los. Unterwegs ist es wieder recht hügelig und links und rechts der Straße werden [Zuckerrohr] und [Mangos] angebaut. Es ist sonnig und warm.
In Mount Ossa verlassen wir den
[National Highway A1] und fahren auf einer in der Karte weiß ausgewiesenen Straße weiter in Richtung Seaforth. Die Fahrbahn ist eng und nach wenigen Kilometern wird die Straße zur Gravel-Road, also zum Schotterweg. Es geht jetzt nur noch sehr langsam voran und plötzlich besteht die Fahrbahn nur noch aus schmieriger Erde. Durch die Regenfälle der letzten Tage ist die Strasse so rutschig geworden, als wenn man bei uns im Winter auf Glatteis fährt. Im 2 Gang und ganz langsam zuckeln wir eine Steigung hinauf, hoffentlich drehen die Räder nicht durch und die Karre bleibt stehen! Zitat: The partly unsealed Mt Ossa Road is unsuitable for caravans!. Wir sind froh als wir endlich auf die geteerte Hauptstraße nach Seaforth stoßen. Dies war unsere gefährlichste Situation auf Australiens Strassen!!
Kurz nach 10.00 Uhr sind wir am Strand von Seaforth und machen eine kurze Pause. Anschließend müssen wir wieder ein kurzes Stück zurück bis zu unserer Gravel-Road fahren ehe wir auf der richtigen Straße zum
[Cape Hillsborough National Park] sind. Bereits um 11.00 Uhr erreichen wir unser heutiges Ziel.

Wir sind weg von der Zivilisation, hier ist es richtig einsam, Natur pur, man kommt sich vor wie in der "Pampa". Hier gibt es nur das
[Cape Hillsborough Nature Resort****] und sonst nichts! Wir bekommen direkt am Strand ein ordentliches [Beach Front Hut] (75$), zwar ist es etwas dunkel unter den hohen Bäumen, dafür schattig bei Hitze. Vorbestellen wäre auch hier nicht nötig gewesen. Die "Huts" sehen aus wie Wellblechbaracken sind aber genauso groß und ähnlich ausgestattet wie wir es von den Cabins kennen.
Wir packen aus und gehen im Nature Resort essen. Toasts und Sandwichs sind wir in der Zwischenzeit leid geworden, deshalb entscheiden wir uns für Pizza, aber die ist so fettig, dass wir die Hälfte stehen lassen.
Wir gehen zurück zum "Hut", unterwegs begegnet uns ein wildes Känguru. Deshalb sind wir ja auch hier, Cape Hillsborough ist angeblich der einzige Ort in Australien wo die [
Beutler bis an den Strand] kommen.
In unserm "Hut" haben sich in der Zwischenzeit die Ameisen über unsere Lebensmittel hergemacht, also alles schnell in den Kühlschrank, sogar die Gläser! Die
[Sandflies] sind die größte Plage. Im Resort-Prospekt wird eine Anti-Sandflies-Creme empfohlen, hergestellt auf Sandelholzbasis und im Shop erhältlich. Also nichts wie hin und kaufen! Die Creme riecht gut, lindert auch etwas den Schmerz, aber stechen tun sie trotzdem, diese lästigen und unnützen Viecher!
Der Strand (
Bild: Sonnenaufgang 6.30 Uhr mit Wedge Island) am Cap Hillsborouhg lädt zum Wandern ein, er ist schön und weitläufig, mit wilden, interessanten Felsformationen. Aber auch hier sucht man vergebens Leute die sich ins Wasser trauen. [Bush Walking Tracks] sind im National Park sehr beliebt, so z.B. die kurze Wanderung zum [Andrews Point]. Zu Beginn geht es etwas steil durch den Regenwald bergauf, danach ist der Weg relativ gemütlich und in  45 Minuten ist man am Ziel. Unterwegs hat man mehrere schöne Ausblicke über den National Park, auf den Strand und auf [Wedge Island], das man bei Ebbe sogar zu Fuß erreichen kann.
Auf dem Rückweg über den Strand, dann endlich das erhoffte Cape Hillsborough Highlight, ein einsames kleines Känguru hoppelt am Beach entlang, so eine Riesenenttäuschung! Ich vermute, das Alibikänguru für die Touristen!

Abends machen wir noch eine kurze Runde durch das Resort, rufen in Deutschland an und sagen liebe Grüße zum Muttertag. Wir reden mit mehreren Touristen, die jedes Jahr für 2-3 Wochen hier herkommen, Hauptbeschäftigung; wandern, relaxen und angeln. Auf unserer Terrasse genießen wir die himmlische Ruhe und das abenteuerliche Leben zwischen Ameisen, Moskitos und Sandflies.
Wir hätten uns doch anders entscheiden und besser einen 2-tägigen Abstecher ins [
Platypus-Hinterland] zum [Eungella National Park] und nach [Finch Hatton] machen sollen, anstatt Shopping in Airlie-Beach und Natur pur in Cape Hillsborough.  Im Nachhinein ist man meistens klüger!

 

Yeppoon, Great Keppel Island
Cape Hillsborough-Yeppoon: 434km


15. Mai, Cape Hillsborough-Yeppoon: Heute stehen wir schon um 6.00 Uhr auf. Wir wollen früh an den Strand, vielleicht lassen sich doch einige Kängurus blicken. Leider wieder Fehlanzeige, dafür erleben wir um 6.30 Uhr einen fantastischen Sonnenaufgang (siehe Bild oben). Ich habe selten ein spektakuläreres Naturschauspiel erlebt wie diese 15 Minuten am Cap Hillsborough.
 
Um 8.30 Uhr fahren wir los und sind bereits nach 2 Stunden in Clairview, einem kleinen Nest an der Küste. Hier machen wir eine kurze Pause und laufen einige Meter am steinigen Strand entlang, der mit Mangroven unterschiedlichster Größe bewachsen ist.
Die weitere Strecke  zwischen Clairview und Marlborough ist langweilig und eintönig (
Bild), mit vielen langen geraden Straßenpassagen. Man muss höllisch aufpassen, dass man nicht einschläft. Überholen ist die einzige Abwechslung und das passiert auch nicht häufig. Meistens sind nur große Trucks unterwegs und die rasen nicht schlecht! Kilometerlang fahren wir durch trockenen, meist eingezäunten Eukalyptuswald. Farmland, ab und zu unterbrochen von einem Farmgebäude.
Parallel zur Straße verläuft eine Bahnstrecke. Mehrere Minuten lang fahren wir an einem mit Kohle beladenen Güterzug vorbei. Kohle ist einer der wichtigsten Bodenschätze Australiens.
Um 12.00 Uhr machen wir Rast an einer BP-Service-Station bei Marlborough. Ich bestelle Spaghetti mit Tomatensoße und bekomme aus Versehen ein Spaghetti-Sandwich(!!) serviert, das ich natürlich zurückgehen lasse. Die einfachen Spaghetti sind auch nicht der Hit!!

Um 15.00 Uhr sind wir in [Yeppoon] nahe [Rockhampton] und fahren entlang der [Capricorn-Coast] weiter in Richtung [Kinka Beach]. Das [Coolwaters Holiday Village****] (80$) liegt am Kinka Beach zwischen Yeppoon und [Emu Park]. Wir finden unser neues Domizil problemlos und was wir in der freundlichen Anmeldung angeboten bekommen ist absolut vom Feinsten. Wir können wieder frei auswählen und entscheiden uns, nachdem wir zuerst eine größere Cabin angeschaut haben, dann doch für eine "kleinere". Aber selbst dieses "Cabinchen" ist großzügig und komfortabel ausgestattet und blitzsauber (sogar das WC ist versiegelt!!), wir fühlen uns hier sofort pudelwohl.
Coolwater Holiday Village
bekommt von uns die Note 1.0, sehr gut! Auch das Drumherum ist super. Das Holiday Village liegt in einem riesigen Gelände, direkt am [Causeway-Lake] und hat sogar mehrere eigene  Bush-Trails!  

Am späten Mittag fahren wir nach Emu Park und kaufen in einem kleinen Laden einige Lebensmittel ein. Der Ort gefällt uns. Zurück in Coolwater Holiday Village buchen wir unseren morgigen Ausflug nach Great Kepple Island zusammen mit einer Exkursion im Glasboden-Boot. Den Rest des Tages verbringen wir in unserer Luxus-Cabin. Von draußen hören wir das markante und sehr schöne Singen der schwarz-weiß gefiederten [Magpies].

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16. Mai, Great Keppel Island: Gegen 8.30 Uhr werden wir mit dem Bus abgeholt und zum [Rosslyn Bay Harbour] gebracht. Das Wetter scheint gut zu werden, gerade recht für den Tagesausflug nach [Great Keppel Island] und für die Exkursion mit dem Glass Bottom Boat, das zusammen 60$/Person kostet. Um 9.00 Uhr legen wir vom Hafen ab. Die See ist sehr rau, nur wenige Passagiere getrauen sich in der [Ferry] herumzulaufen, einige Asiaten sind ganz grau im Gesicht. Wir sind alle froh, auch die übermütigen Jugendlichen, als wir um 9.40 Uhr am Strand von [Great Keppel Island] anlegen und über eine Rampe (Bild) festen Boden betreten.

Am Strand liegen zwei Kamele und hoffen auf Kundschaft. Wir müssen noch einige Minuten warten bis das Glass-Bottom Boat für die Coral Cruise anlegt. Um 10.00 Uhr geht es los. Nur 10 Leute sind im kleinen Schiff, die See ist jetzt noch "rougher" und es fängt leicht zu regnen an. Wir fahren Richtung Middle Island (siehe
[Map]) und halten auf das [Korallenriff] beim Underwater Observatory zu. Bedingt durch den starken Seegang entstehen unter der Bodenglasplatte viele Luftblasen, was die Sicht sehr erschwert. Trotzdem sehen wir, wenn ab und zu die Sonne die Tiefe durchdringt fantastisch gefärbte gelbe, weiße rote, blaue und braune [Korallen]. Die vielen braunen Korallen sind ein Hinweis, dass in dieser Gegend das Riff noch gesund ist.
Das Korallenriff bei
[Great Keppel Island] ist nur ein kleiner Teil des [Great Barrier Reef], dem ältesten Riffkomplex der Welt das sich über 2000 km von Bundaberg bis zur Spitze von Cape York erstreckt und ein Gebiet  von etwa 350000 Quadratkilometer umfasst. Zwischen dem äußeren Saum des Riffs und dem Festland liegen über 2000 Inseln und etwas 3000 Einzelriffe. Korallenbänke können direkt vor der Küste liegen, doch die schönsten befinden sich etwa 50 Kilometer vom Festland entfernt, im Außenriff.
Unser Kapitän erklärt uns viel über das Riff und dass man Korallen in Weich- und Hartkorallen unterteilt. Die
[Soft-Corals] sind Tierkolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen und weiter draußen leben. Durch die Glasplatte sehen wir nicht nur Korallen sondern auch viele große und kleine Fische. Die Cruise ist sehr interessant und kurzweilig, nur das Wetter könnte besser sein und so sind wir dann doch froh, als wir gegen 11.15 Uhr wieder am Fishermans Beach anlegen.

Wir erkundigen uns wo man gut essen kann und bekommen als Tipp [Keppel Haven] nahe von The Spit. Keppel Haven scheint ein beliebter Platz zu sein, nicht nur wegen dem ordentlichen Food, hier ist auch ein Standort für Backpackers. Viele Jugendliche vom Schiff treffen wir hier wieder.
Nach dem Essen dann endlich das heutige Highlight, gefahrlos ein paar Runden im Meer schwimmen. Aber wieder ein menschenleerer Strand, schon etwas unheimlich das Ganze.
Es regnet leicht, also gehen wir zurück zur Anlegestellen. Unterwegs entdecke ich in den Bäumen viele
[Kookaburras], mein australischer Lieblingsvogel, er gehört zur Familie der Kingsfishers. So viele Exemplare wie auf Keppel Island habe ich die ganze Zeit über nicht gesehen.
Wir sitzen am Strand und warten auf die Fähre und beobachten dabei mehrere Leute (bestimmt keine Tagestouristen) die sich in einem Shop am Strand eine Schnorchelausrüstung ausleihen um in der Nachbarbucht, am  Monkey Beach, zu tauchen. Soll angeblich eine ganz tolle Tauchstelle sein. Die Kamele haben jetzt auch Feierabend und traben heimwärts.
 
“Wappaburra“ – Ort der Erholung, so nennen die Aborigines Great Keppel Island. Dies trifft den Nagel auf den Kopf. Auf der Insel gibt es nur wenige Häuser aber mit 17 einsamen Stränden und endlosen Wanderwegen sehr viel Natur. Es ist ruhig und familiär hier und vor allem nicht so hektisch wie auf Magnetic oder Hamilton-Island. Great Keppel Island ist eine Insel zum entspannen, um richtig Urlaub zu machen, hier kann man für ein paart Tage der Hektik des Alltags entfliehen.
Gegen 15.45
Uhr sehen wir endlich die Fähre am Horizont auftauchen. Das Wetter verschlechtert sich immer mehr, dicke schwarze Wolken ziehen auf. Hoffentlich hält es noch bis wir auf dem Schiff sind. Es ist Ebbe, das Boot muss deshalb an einer anderen Stelle anlegen wie heute morgen. Das heißt, dass wir ein ganzes Stück bis nach The Spit zurücklaufen müssen. Wir kommen gerade noch trocken auf die Fähre, dann öffnet der Himmel seine Schleusen und es gießt in Strömen, Glück gehabt!!

Um 16.15 Uhr legen wir von Keppel Island ab und wieder muss sich unser Schiff durch eine raue, aufgewühlte See kämpfen. Gegen 16.45 Uhr sind wir am Hafen und kurz nach 17.15 Uhr im Coolwater Holiday Village. Von der Frau an der Rezeption erfahren wir, dass der Kapitän auf der Fähre und auf dem Glasbodenboot ihr Ehemann ist.

[Great Keppel Island] (a Case Study of the effects of people on the physical environment)

Fazit Cape Hillsborough: sehr empfehlenswert für Naturliebhaber, leider nur ein einsames Känguru! 
Fazit Yeppoon, Emu Park: guter Standort, beste Unterkunft!
Fazit Great Keppel Island: ruhig und familiär, eine Insel mit viel Natur zum entspannen und erholen.
Fazit GLass Bottom Boat: nicht so gut wie selber Schnorcheln, aber man erhält einen guten Einblick in die Unterwasserwelt.

          
weiter: Hervey Bay, Yeppoon, Fraser Island

 


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