Jomsom

13. Mai 2011, Jomsom

Heute heißt es endgültig Abschied nehmen von Mustang. Gegen 8.00 Uhr verlassen wir etwas traurig die Redhouse-Lodge. Vier Personen habe ich während unserer 10-tägigen Tour ins Herz geschlossen, die weltoffene, lustige Tari, Didi und ihr herziges Baby und die quirlige Pema.

 

Reinhard und Purna wollen bis Jomsom laufen, während Deepak und ich das Gepäck mitnehmen und mit dem Jeep fahren. Zehn unvergessliche Tage in Upper Mustang gehören der Vergangenheit an. Wehmütig blicken wir noch einmal über die Felder von Kagbeni und in das Kali Gandaki Tal; dem Eingang zum Paradies. Es stellt sich aber die Frage, wie lange noch?

 

Wir sind viel zu früh an der Jeep Station und müssen noch bis 9.00 Uhr warten. Wir starten pünktlich, der Jeep ist voll gepackt mit Menschen und Gasflaschen. Unterwegs wollen noch mehrere Personen zusteigen, aber der Jeep ist voll und so müssen sie auf den nächsten warten. Die holprige Fahrt (300NR) nach Jomsom dauert 45 Minuten und unterwegs sehen wir einige Trekker die auf der staubigen Straße laufen. Erst kurz vor Jomsom holen wir Reinhard und Purna ein. Sie laufen in einer größeren Mulikarawane mit.

 

Wir schultern unser Gepäck und marschieren los, in Richtung Flugplatz. Ich halte Ausschau nach einer German Bakery, denn ich habe große Gelüste auf Cinnamon Rolls.

Wir kommen an der Holzbrücke vorbei. Hier trainiert die Armee eine Flussüberquerung mit Seilen, und vor lauter Zuschauer kommen wir fast nicht über die Brücke. Wir laufen weiter, entlang der Kaserne und sind kurz nach 10.00 Uhr im Hotel Majesty. Reinhard und Purna kommen um 10.30 Uhr an, d.h. sie benötigten nur 2,5h von Kagbeni nach Jomsom. Sie berichten uns, unterwegs Studenten vom ABC-Hotel getroffen zu haben, die eine 4 tägige Trekkingtour nach Muktinath unternehmen. Vielleicht sehen wir sie noch bei Onkel Hari.

 

[Jomsom] (2770m) ist ein trostloses, windiges und staubiges Nest und der Verwaltungsort des Distriktes Mustang. Es ist ein Straßendorf, hat einen Flugplatz und eine Ausbildungseinheit der Hochgebirgsjäger der nepalesischen Armee ist hier stationiert. Im Lonely Planet Guide habe ich gelesen, dass hier im Oktober 1967 [Jimi Hendix in der Thak-Kola Lodge] im Room 6 übernachtet und diesen Spruch an der Wand hinterlassen hat, " If I don't see you in this world, I will you see in the next one, don't be late."

In der Hippizeit war Nepal und Afghanistan ein beliebtes Ziel der Blumenkinder. Zita aus Nepali Times: "In the hippie heydays everyone came to Nepal in search of Nirvana. Even wannabe hippies. Bob Marley is said to have visited Muktinath in the 70s, undoubtedly aided by some prime regional hash. Today, just past the temple of the eternal flame is his shrine-the Bob Marley Restaurant. A sign in Old Jomsom says guitar god Jimi Hendrix stopped there for a rest. And in a restaurant named after him is a marble plaque marking the exact spot where Jimi sat".

 

Die Thak-Kola-Lodge und den Room 6 will ich mir unbedingt anschauen und so frage ich im Hotel nach der Lodge. Wir gehen aber zuerst in eine German Bakery und stillen unseren Cinnamon Roll Hunger. Die Thak-Kola-Lodge finden wir auf Anhieb. Sie befindet sich vom Militärcamp kommend, gleich rechts nach der Brücke. Unterwegs kommen uns die zuvor übenden Soldaten samt Ausrüstung im Laufschritt entgegen, die Brücke ist jetzt wieder problemlos passierbar. Wir gehen in die Thak-Kola-Lodge und fragen ob wir uns den Room 6 ansehen dürfen. Das ist aber leider nicht möglich da er von anderen Hendrix Fans belegt ist.

 

Etwas enttäuscht gehen wir wieder zurück und lassen uns bei Agni-Air unseren morgigen Flug nach Pokhara bestätigen; morgen früh der zweite Flug um 6.00 Uhr. Es ist so windig und staubig, wir brauchen unseren Mundschutz. Zum Zeitvertreib schauen wir uns etwas im trostlosen Ort um, gehen über die blaue Metallhängebrücke und lassen uns vom Wind durchblasen. Die Gebetsfahnen liegen waagerecht im Wind, so stark ist er. Eines muss man aber Jomsom zugestehen, der Blick hinauf zur Nilgiri-Gruppe und auf den Tilicho-Peak ist vom Feinsten!

 

Der Nachmittag verläuft langweilig, wir hoffen nur, dass wir morgen ausfliegen können. Einen weiteren Tag in diesem trostlosen Kaff, wäre eine Katastrophe.
Wir hätte auch gestern von Kagbeni aus gleich weiter nach Jomsom laufen/fahren und so eine Tag einsparen können, aber man weiß ja nie wie so eine Trekkingtour läuft und da wir den Rückflug im Voraus gebucht hatten, ist ein Reservetag nicht schlecht.

 

Purna und Deepak werden morgen mit dem Bus in zwei Tagen nach Pokhara fahren. Wir wollen uns dann am 15. Mai, so gegen 17.00 Uhr in Pokhara im ABC-Hotel treffen, sie ausbezahlen, zusammen Essen gehen und Abschied feiern.

Wir essen im Hotel Majesty zu Abend, spielen einige Runden Karten und sind um 20.30 Uhr in unseren Schlafsäcken.

 

               nächste Etappe, Pokhara

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